Welche Konsequenzen hat eine Verurteilung wegen Gefährdung des Straßenverkehrs für den Führerschein?

Eine Verurteilung wegen Gefährdung des Straßenverkehrs nach § 315c StGB hat erhebliche Konsequenzen für den Führerschein. Die wichtigsten Folgen sind:

Entziehung der Fahrerlaubnis

  • Gerichtliche Anordnung: Das Gericht kann gemäß § 69 StGB die Fahrerlaubnis entziehen, wenn der Verurteilte als ungeeignet zum Führen von Kraftfahrzeugen angesehen wird. Dies ist regelmäßig der Fall bei einer Verurteilung nach § 315c StGB, da diese stets eine konkrete Gefährdung von Menschen oder bedeutenden Sachwerten voraussetzt.
  • Erlöschen der Fahrerlaubnis: Mit der Entziehung der Fahrerlaubnis erlischt die Berechtigung zum Führen von Kraftfahrzeugen. Dies bedeutet, dass der Betroffene nach Ablauf der Sperrfrist eine neue Fahrerlaubnis beantragen muss.

Sperrfrist

  • Dauer der Sperrfrist: Das Gericht legt eine Sperrfrist fest, innerhalb derer keine neue Fahrerlaubnis erteilt werden darf. Diese Sperrfrist beträgt mindestens sechs Monate und kann bis zu fünf Jahre dauern. In besonders schweren Fällen kann die Sperrfrist auch länger sein.
  • Wiedererteilung der Fahrerlaubnis: Nach Ablauf der Sperrfrist muss der Betroffene eine neue Fahrerlaubnis beantragen. Hierbei kann die zuständige Verkehrsbehörde eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) anordnen, um die Fahreignung des Antragstellers zu überprüfen.

Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU)

  • MPU-Anordnung: Oftmals ist die erfolgreiche Absolvierung einer MPU Voraussetzung für die Wiedererteilung der Fahrerlaubnis. Die MPU soll klären, ob der Betroffene künftig geeignet ist, ein Fahrzeug sicher zu führen.

Fahrverbot vs. Entziehung der Fahrerlaubnis

  • Fahrverbot: Ein Fahrverbot ist eine zeitlich begrenzte Maßnahme (ein bis drei Monate), nach deren Ablauf der Führerschein zurückgegeben wird. Es handelt sich hierbei nicht um eine Entziehung der Fahrerlaubnis, sondern lediglich um ein Ruhen der Fahrerlaubnis für die Dauer des Verbots.
  • Entziehung der Fahrerlaubnis: Im Gegensatz dazu führt die Entziehung der Fahrerlaubnis zum vollständigen Verlust der Berechtigung, ein Kraftfahrzeug zu führen. Eine neue Fahrerlaubnis muss nach Ablauf der Sperrfrist neu beantragt werden.

Zusammenfassend kann eine Verurteilung wegen Gefährdung des Straßenverkehrs erhebliche und langanhaltende Auswirkungen auf die Fahrerlaubnis haben, einschließlich der Entziehung der Fahrerlaubnis, einer Sperrfrist und möglicherweise einer MPU zur Wiedererteilung der Fahrerlaubnis.