Um die Sicherheit von Kindern während der Fahrt zu gewährleisten, sieht der Gesetzgeber für deutsche Straßen eine Anschnall– und Kindersitzpflicht vor. Doch damit ein Kindersitz auch tatsächlich schützt, benötigt dieser eine korrekte Befestigung. Falsch montierte Kindersitze können bei Unfällen schwere Verletzungen beim Kind hervorrufen. Zudem drohen Sanktionen gemäß Bußgeldkatalog bei falscher oder fehlender Sicherung der Kinder im Auto.
Aber wie mache ich den Kindersitz im Auto sicher fest? Hierbei lassen sich im Wesentlichen zwei Einbauvarianten unterscheiden:
Für welche Art Kindersitz samt Befestigung im Auto man sich entscheidet, ist grundsätzlich erst einmal davon abhängig, ob das vorgesehene Fahrzeug über Isofix-Halterungen verfügt oder nicht.
Geblitzt worden?
Wir prüfen ob ein Einspruch in Ihrem Fall Sinn macht.
Zum Blitzer-CheckBei Isofix handelt es sich um eine genormte, fest verankerte Verbindung zwischen Kindersitz und Fahrzeug, die die sichere Installation des Sitzes im Auto vereinfachen soll. Infrage kommt ein Kindersitz mit Isofix-System allerdings nur, wenn das Fahrzeug mit entsprechenden Haltebügeln zur Verankerung des Sitzes ausgestattet ist. Seit 2013 sollten sämtliche neue Fahrzeuge mit Isofix-Halterungen versehen sein, die sich an den gekennzeichneten Isofix-Verankerungspunkten zwischen Sitzfläche und Rückenlehne des Autositzes erkennen lassen.
In der Regel befinden sich die Isofix-Haken auf den beiden äußeren Rücksitzen eines Autos. Bei der Montage greifen am Kindersitz befindliche Rastarme mit Schnappverschlüssen um die Isofix-Bügel im Fahrzeug, sodass der Sitz direkt an der Karosserie des Autos befestigt ist.
Kindersitze, die über eine Universal-Zulassung als Prüfsiegel verfügen, benötigen zusätzlich zu den zwei Haltebügeln noch eine dritte Verankerung im Auto: Stützfuß oder Top Tether. Dieser dritte Befestigungspunkt soll verhindern, dass der Sitz bei einem Unfall nach vorne schleudert.
Ein Top Tether ist ein zusätzlicher Haltegurt, der sich am oberen Teil des Kindersitzes befindet. Dieser lässt sich an einem Verankerungspunkt im Kofferraum oder hinter der Rücksitzlehne anbringen.
Der Kindersitz kann auch mit einem Stützfuß versehen sein, der auf den Fahrzeugboden aufstützt. Die Befestigung mit Stützfuß darf nur in den vom Kindersitzhersteller geprüften Fahrzeugen vorgenommen werden, in denen sich der Fußraum für eine sichere Montage des Stützfußes eignet. Hierzu sollte man vor dem Einbau des Kindersitzes die Typenliste der Fahrzeugmodelle prüfen.
Zum Befestigen eines Kindersitzes im Auto können auch die im Fahrzeug vorhandenen Sicherheitsgurte verwendet werden. Dabei wird der Kindersitz mit dem Sicherheitsgurt fest an den Autositz geschnallt. Beim Einbau ist es wichtig, die Gebrauchsanweisung des Kindersitzherstellers genau zu lesen, damit der Verlauf des Gurtes korrekt ist.
Der richtige Gurtpfad ist oft auch auf den Kindersitzen farblich gekennzeichnet. Um bei der sicheren Kindersitz-Befestigung Fehler zu vermeiden, sollte man dennoch die Anleitung lesen. Für die optimale Sicherheit des Kindes, ist zudem wichtig, dass der Gurt straff sitzt.
In der Regel sind neue Kindersitze nur mit dem Dreipunktgurt zu sichern, während ein Zweipunktgurt (Beckengurt) keine ausreichende Sicherung bietet. Zudem gibt es für Kinder ab etwa sieben Jahren keine Kindersitze, die sich zur Befestigung mit einem Beckengurt eignen, weshalb man ausschließlich mit dem Dreipunktgurt eine Sitzerhöhung befestigen darf.
Wichtig: Bei der Babyschalen- oder Kindersitz-Befestigung im Auto kann es passieren, dass der Sicherheitsgurt zu kurz ist und nicht um die Rückhaltevorrichtung reicht. Um den Gurt zu verlängern, ist eine Genehmigung des Fahrzeugherstellers notwendig. Bei Babyschalen bietet sich hier die Nutzung einer Basisstation an, da dann kein langer Gurt zur Befestigung nötig ist.
Weiterhin kann auch eine mit Isofix befestigte Basisstation genutzt werden – ein Grundgestell, auf dem passende Kindersitze aufgesetzt werden und einrasten. Diese Befestigungsart findet vor allem bei Babyschalen Anwendung, da so zum Beispiel in Kombination mit dem Kinderwagen ein schneller Ein- und Ausbau möglich ist.
Mit einer Isofix-Basisstation lässt sich auch ein Maxi-Cosi-Kindersitz befestigen. Mit installierter Basis am Isofix-Verankerungspunkt lässt sich der Maxi-Cosi-Sitz vor Fahrtantritt einfach in die Isofix-Basis einklinken und danach wieder ausklinken. Die Basis verbleibt im Auto.
Aber auch ohne Isofix-System im Auto lassen sich Babyschale oder Maxi-Cosi befestigen, indem man diese mit dem Pkw-Anschnallgurt sichert. Ein Nachteil ist dabei, dass der Einbau mit Sicherheitsgurt fehleranfälliger und zeitaufwändiger ist als die Nutzung einer Isofix-Basis.
Achtung: Babyschalen müssen immer entgegen der Fahrtrichtung ins Auto eingebaut werden, um das Verletzungsrisiko bei einem Unfall möglichst gering zu halten. Wird das Kind auf dem Beifahrersitz transportiert, ist der Airbag unbedingt auszuschalten. Bei nicht deaktiviertem Airbag kann ein Bußgeld von 25 Euro drohen.
Viele Isofix-Sitze lassen sich auch mit der herkömmlichen Gurtbefestigung im Auto einbauen. Sinnvoll ist dies aber nicht, da gerade das Isofix-System die falsche Befestigung des Kindersitzes verhindert. Der Vorteil der einfachen Montage ginge somit verloren. Zudem geben Experten zu Bedenken, dass ein mit Isofix befestigter Kindersitz zumeist mehr Sicherheit bei einem Unfall bietet als ein per Anschnallgurt gesicherter Sitz. Die Isofix-Befestigung des Kindersitzes sollte deshalb stets die erste Wahl darstellen, wenn das Fahrzeug über ein entsprechendes System verfügt.
Geblitzt worden?
Wir prüfen ob ein Einspruch in Ihrem Fall Sinn macht.
Zum Blitzer-Check