Das Lichtschrankenmessgerät ESO ES 1.0, hergestellt von der eso GmbH, erhielt bereits 1999 von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) seine Zulassung, da es alle Anforderungen an ein Geschwindigkeitsüberwachungsgerät erfüllt. Trotzdem das ESO-Messgerät technisch nicht auf dem neuesten Stand ist, setzen die Behörden diesen Blitzer heute noch oft bundesweit ein. Das liegt unter anderem daran, dass Lichtschranken-Blitzer im Vergleich zu Laser-Blitzern, Piezokristall-Messgeräten und Radarfallen günstiger sind.
Wird ein Fahrzeugführer geblitzt, weil er zu schnell gefahren ist, kann das weitreichende Konsequenzen haben. Die Sanktionen können gemäß Bußgeldkatalog neben einem teils hohen Bußgeld auch bis zu zwei Punkte in Flensburg und ein mehrmonatiges Fahrverbot umfassen. Da kein Messgerät stets fehlerfrei arbeitet, sind auch beim ES 1.0-Blitzer Messfehler möglich. Will man das Messergebnis anfechten, können Kenntnisse zum Messverfahren und den typischen Fehlern durchaus nützlich sein.
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Zum Blitzer-CheckZur Geschwindigkeitskontrolle platziert die Polizei das Lichtmessgerät ESO ES 1.0 als stationäre Blitzanlage mittels Stativ für längere Zeit an Standorten im Straßenverkehr. Doch aufgrund seiner geringen Abmessungen und der Handlichkeit kann das Messgerät auch als mobiler Blitzer verwendet werden. Allerdings ist der mobile Einsatz des ESO ES 1.0 mit gewissen Anforderungen beim Aufbau und der Justierung verknüpft, damit der Blitzer korrekte Messergebnisse liefert. Meistens wird der Lichtschranken-Blitzer ES 1.0 daher stationär zur Verkehrsüberwachung eingesetzt. Der Messbetrieb erfolgt automatisch, sodass die Anwesenheit von Messpersonal nicht erforderlich ist.
Mit dem Lichtschrankenmessgerät ESO ES 1.0 kann die Polizei sämtliche vorbeifahrende Fahrzeugarten (auch Motorräder) auf bis zu drei Fahrbahnen gleichzeitig erfassen. Das Gerät misst sowohl den ankommenden als auch den abfließenden Verkehr, der ESO ES 1.0 kann also nach vorne und nach hinten blitzen. Herstellerangaben zufolge eignet sich der ESO-Blitzer auch für Geschwindigkeitsmessungen bei Nacht. Außerdem arbeitet das Messgerät witterungsunabhängig.
Nach Beendigung eines Messeinsatzes übertragen Polizeibeamte die Messdaten zur Auswertung auf einen Computer. Mithilfe eines berührungsempfindlichen Bildschirms können sie die Messanlage bedienen.
Hinweis: Häufig übersehen vorbeifahrende Kfz-Fahrer die Sensoren des ESO-Blitzers ES 1.0, da Messbeamte sie gerne unterhalb von Leitplanken platzieren. Mit dem Gerät sind Messungen auch über Leitplanken möglich sowie an unzugänglichen Standorten, wie etwa Kurven oder zwischen parkenden Autos.
Das Messgerät ESO ES 1.0 besteht aus einem Sensorkopf auf einem Stativ, einer Rechnereinheit, einem Touch-Display und einer funkgesteuerten Fotoeinrichtung. Anders als beim mobilen Blitzer ESO µP 80 des gleichen Herstellers, sind beim ES 1.0 keine zwei Geräte nötig, um Daten zu empfangen und zu senden. Es handelt sich also um eine einseitige Geschwindigkeitsmessanlage, ein Einseitensensor. Beamte stellen das Messgerät an einer Straßenseite auf, von wo aus sie die Lichtschranken über der Fahrbahn positionieren, um vorbeifahrende Fahrzeuge zu erfassen. Ein Reflektor beziehungsweise Lichtsender auf der anderen Fahrbahnseite wird nicht benötigt, weshalb der ESO ES 1.0 als passives Messgerät gilt.
Der ESO ES 1.0 arbeitet mit einem Einseitensensor mit vier im Gehäuse verbauten Helligkeitssensoren, die als Lichtschranken fungieren. Drei Sensoren überwachen im Winkel von 90 Grad den Verkehr auf den Fahrbahnen. Der vierte Sensor misst den Abstand des jeweiligen Fahrzeugs zum Messgerät.
Das meist mobil eingesetzte Geschwindigkeitsmesssystem ESO ES 3.0 gleicht in vielen Punkten dem ESO ES 1.0-Blitzer. So sind der Messgeräteaufbau und das Messerverfahren beziehungsweise der Ablauf einer Messung nahezu identisch, woraus auch ähnliche Fehlerquellen resultieren.
Der ESO ES 1.0 misst mittels Lichtschranke die Geschwindigkeit vorbeifahrender Fahrzeuge. Das Messgerät sendet dabei nicht sichtbare Infrarotlichtstrahlen aus, die Lichtschranken bilden. Durchfährt ein Fahrzeug die Lichtschranken, erfasst, digitalisiert und speichert jeder Sensor ein Helligkeitsprofil des Fahrzeugs.
Der ESO-Messvorgang läuft folgendermaßen ab:
Toleranz beim ESO ES 1.0: Vom Ergebnis der Geschwindigkeitsmessung mit dem ESO ES 1.0 wird bei einem Tempo von bis zu 100 km/h ein Toleranzabzug von drei km/h vorgenommen. Beträgt die gemessene Geschwindigkeit mehr als 100 km/h, liegt der Toleranzwert bei drei Prozent.
Beachten Messbeamte die Gebrauchsanweisung des Herstellers für den ESO ES 1.0 sowie auch die Zulassungsbedingungen der PTB, ist die Bedienung des Messgeräts fehlerfrei möglich, weshalb es sich auch um ein standardisiertes Messverfahren handelt. Dennoch existieren für den ESO ES 1.0 – wie bei jedem anderen Blitzer auch – Fehlerquellen, die ungenaue oder falsche Messergebnisse begünstigen:
Auch beim Lichtschranken-Blitzer ESO ES 1.0 sind falsche Messergebnisse möglich, die dazu führen können, dass ein Bußgeldbescheid ungültig ist. Vermutet man einen Messfehler, sollte man einen Anwalt einschalten. Dieser kann Akteneinsicht einfordern und etwa das Messprotokoll daraufhin prüfen, ob sich ein Einspruch gegen den Bußgeldbescheid lohnt.
Auch andere Umstände, die sich nicht direkt auf das Messverfahren oder den Blitzer beziehen, können einen Einspruch rechtfertigen. Dabei kann es sich zum Beispiel um formale Fehler im Bußgeldbescheid selbst oder im Messprotokoll handeln. Oder aber beim Aufstellen des Blitzers wurden Richtlinien missachtet und der Mindestabstand zu bestimmten Verkehrsschildern wurde nicht eingehalten. Das ist etwa der Fall, wenn der Blitzer zu nah an einem Temposchild.
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