Der Traffipax Micro-Speed 09 (auch Traffipax Microspeed 09) ist ein von der Jenoptik Robot GmbH (zuvor Robot Visual Systems GmbH) hergestelltes Radargeschwindigkeitsmessgerät. Das deutsche Unternehmen hat sich unter anderem auf die Entwicklung von Verkehrsüberwachungsanlagen spezialisiert.
Beim Traffipax Micro-Speed 09 handelt es sich um ein älteres Blitzermodell und obwohl es noch zugelassen ist, setzt die Polizei den Vorgänger des Traffipax Speedophot mittlerweile nur noch selten ein. Modernere Blitzer sind vom Aufbau und der Bedienung her komfortabler und bieten häufig einen größeren Funktionsumfang als klassische Radargeräte.
Wird man dennoch vom Traffipax Micro-Speed 09 geblitzt, ist der Bußgeldbescheid anfechtbar. Einspruch sollte allerdings nur dann eingelegt werden, wenn man tatsächlich einen Messfehler vermutet und nicht allein aufgrund der Tatsache, dass es sich um ein älteres Messgerät handelt.
Geblitzt worden?
Wir prüfen ob ein Einspruch in Ihrem Fall Sinn macht.
Zum Blitzer-CheckWegen ihres relativ eingeschränkten Messbereichs kann die Radarfalle nicht überall eingesetzt werden. Der Traffipax Micro-Speed 09 kann Geschwindigkeiten zwischen 20 und 200 km/h messen und eignet sich deshalb weniger für die Tempokontrolle auf Autobahnen. Die Polizei überwacht mit dem Blitzer daher hauptsächlich den Verkehr innerorts.
Für gewöhnlich setzen die Behörden den Micro-Speed 09 als mobilen Blitzer ein. Das Radargerät kann entweder in einem Messwagen eingebaut werden und von dort aus Messungen durch die Heckscheibe des Fahrzeugs vornehmen. Oder der Blitzer lässt sich auf ein Stativ montieren, um Messungen vom Fahrbahnrand aus durchzuführen.
Das Traffipax-Messgerät kann zwischen den Fahrzeugklassen Pkw und Lkw unterscheiden. Die Beamten können dafür am Bedienpult des Blitzers jeweils für Pkw und Lkw Geschwindigkeitsgrenzen festlegen. Das Radargerät ist in der Lage, sowohl den zufließenden als auch den abfließenden Verkehr zu messen. Die Polizei setzt die mobile Radarfalle dennoch ausschließlich zur Messung des ankommenden Verkehrs ein, da nur auf diese Weise ein Blitzerfoto vom Fahrer des zu schnellen Kfz angefertigt werden kann.
Hinweis: Tempoverstöße mit dem Motorrad können mit dem Traffipax Micro-Speed 09 eher nicht erfasst werden. Da das Blitzerfoto nur den Fahrer mit Helm und das Motorrad von vorne zeigt, ist eine Identifikation des Temposünders somit ausgeschlossen. (Bei Motorrädern befindet sich das Nummernschild am Fahrzeugheck.)
Fahrer merken in der Regel anhand des roten Blitzes, wenn sie vom Traffipax Micro-Speed 09 geblitzt wurden. Das Messgerät kann aber auch als Radarfalle ohne Blitz fungieren, wenn statt des roten Verkehrsblitzes ein Infrarotblitz eingesetzt wird. Infrarotlicht ist für das menschliche Auge nicht sichtbar. Infrarot-Blitzer eignen sich vor allem für die Tempomessung bei Nacht oder in Tunneln, um den Fahrer nicht abzulenken oder zu erschrecken.
Wie andere Radargeräte auch, macht sich der Traffipax Micro-Speed 09 den Doppler-Effekt zur Geschwindigkeitsmessung zunutze. Beim Doppler-Effekt ändert sich die Wellenlänge beziehungsweise die Laufzeit des Signals zwischen Sender und Empfänger, woraus sich die Geschwindigkeit ermitteln lässt.
Ablauf einer Traffipax Micro-Speed 09-Messung:
Sind Radarwarner erlaubt? Mit einem Radarwarngerät ist es zwar möglich, sich vor einer Radarfalle wie dem Traffipax Micro-Speed 09 rechtzeitig warnen zu lassen, doch erlaubt ist es in Deutschland nicht. Erwischt die Polizei einen Fahrer mit einem solchen Gerät, drohen Bußgeld und Punkte gemäß Bußgeldkatalog.
Damit die Traffipax Micro-Speed 09-Messung verwertbar ist, müssen die Messbeamten sich an einige Vorgaben für ein standardisiertes Messverfahren halten:
Traffipax Microspeed 09-Messfehler entstehen vor allem dann, wenn der Messwinkel nicht korrekt ist oder durch Reflexionsfehler:
Das Traffipax Micro-Speed 09 misst die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs nur dann korrekt, wenn es den Radarstrahl unter einem Winkel von 20 Grad durchfährt. Ist der Winkel zwischen Fahrzeuglängsachse und Radarstrahl kleiner als 20 Grad, sind die gemessenen Geschwindigkeiten zu hoch. Das Messpersonal muss deshalb darauf achten, dass
Messungen während eines Überholmanövers beziehungsweise eines Spurwechsels sind meist ungültig. Verlässt ein Fahrzeug die Fahrspur und schert dann wieder ein, ändert sich der Messwinkel. Zuverlässige Messergebnisse liefert der Traffipax Micro-Speed 09 in der Regel nur bei geradeaus fahrenden Fahrzeugen.
Das Messpersonal muss bereits bei der Auswahl des Messplatzes darauf achten, dass sich keine Hindernisse im Messbereich befinden. Reflexionsfehler entstehen, wenn die elektromagnetischen Radarstrahlen nicht von einem Fahrzeug, sondern von anderen Gegenständen, etwa Verkehrsschilder, Leitplanken oder andere Fahrzeuge, reflektiert werden. Auf dem Blitzerfoto können Dinge zu sehen sein, die vermuten lassen, dass Reflexionsfehler zu falschen Zuordnungen von Messwerten geführt haben können.
Fahrer, die nach einer Traffipax Micro-Speed 09-Messung einen Bußgeldbescheid erhalten, können innerhalb von zwei Wochen Einspruch gegen diesen einlegen, insofern sie einen Messfehler vermuten oder Formfehler im Schreiben entdeckt haben.
Um zu prüfen, ob die Messung korrekt abgelaufen ist, ist ein Blick ins Messprotokoll notwendig. Bußgeldbescheidempfänger können das Messprotokoll zwar anfordern, aber oft ist es erfolgversprechender, wenn ein Anwalt für Verkehrsrecht das Protokoll professionell auswertet. Ein Anwalt kann beurteilen, ob sich ein Einspruch gegen den Bußgeldvorwurf lohnt. Ein erfolgloser Einspruch würde neben den verhängten Sanktionen auch Anwalts- und Prozesskosten nach sich ziehen.
Traffipax Micro-Speed 09-Toleranz: Bei der gemessenen Geschwindigkeit mit dem Traffipax Micro-Speed 09 ist bei einem Tempo bis zu 100 km/h ein Toleranzabzug von drei km/h vorzunehmen. Bei einer gemessenen Geschwindigkeit von mehr als 100 km/h gilt ein Toleranzwert von drei Prozent der Geschwindigkeit.
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