Lassen sich Punkte, Bußgeld oder ein Fahrverbot verhindern?

Drogentest für Autofahrer: Welche Tests gibt es und was darf die Polizei verlangen?

Vom Pusten ins Röhrchen haben sicher alle Autofahrer schon einmal gehört. Neben diesem Alkoholtest gibt es aber auch die Möglichkeit, während einer Verkehrskontrolle einen mobilen Drogentest durchzuführen.

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Welchen Drogentest benutzt die Polizei?

Bei einer Verkehrskontrolle darf die Polizei bei einem begründeten Verdacht einen Drogentest verlangen. Es kommen dann sogenannte Drogenschnelltests zum Einsatz. Wichtiger Hinweis: Autofahrer können die Tests auch verweigern.

Drei Testmöglichkeiten im Überblick:

  • Drogentest als Urintest:

Hier führt die Polizei bei einer Verkehrskontrolle einen Drogentest als Drogenschnelltest durch. Bei dieser Art von Drogentest wird über den Urin der Drogen-Konsum nachgewiesen. Dafür fordert die Polizei einen verdächtigen Autofahrer auf, noch vor Ort eine Urinprobe abzugeben. Da viele Drogen über die Niere abgebaut werden, sind Abbauprodukte der Drogen teilweise sehr lange im Urin nachweisbar.

  • Drogentest anhand von Speichel:

Der Drogentest der Polizei kann auch ein Speicheltest sein. Dabei entnimmt ein Beamter mit Hilfe eines Teststreifens Speichel aus dem Mund eines Autofahrers. Dieser Drogenschnelltest kann innerhalb von ein paar Minuten ein Ergebnis liefern.

  • Drogenwischtest:

Ein Drogentest lässt sich auch mit Schweiß durchführen. Dieser sogenannte Drogenwischtest wird mit einem Teststreifen durchgeführt, mit dem die Beamten Schweiß vom Körper des verdächtigen Autofahrers abnehmen. Verfärbt sich der Streifen, gilt es als nachgewiesen, dass der Betroffene Drogen konsumiert hat.

Wichtig: Wenn der Drogentest über Urin oder Speichel angibt, dass Drogen konsumiert wurden, wird in der Regel ein Bluttest angeordnet, um die Tendenz des Drogenschnelltests zu bestätigen und ein exaktes Ergebnis zu erhalten.

Wann darf die Polizei einen Drogentest machen?

Der Drogenschnelltest der Polizei – egal ob mit Urin, Schweiß oder Speichel – ist freiwillig. Wer den Drogentest verweigern möchte, muss aber damit rechnen, dass die Beamten einen Drogentest übers Blut anordnen. Dieser Bluttest kann dann nicht abgelehnt werden.

Wie läuft der Drogentest übers Blut ab?

Der Drogentest übers Blut wird von einem Arzt durchgeführt und im Labor ausgewertet. Dabei wird die Blutprobe durch Zentrifugation in Serum bzw. Plasma und Sediment getrennt. Dann können in den Serumproben Spuren von Drogen nachgewiesen werden.

Ein Drogentest von der Polizei lässt sich nur schwer umgehen.

Der Konsum von Drogen lässt sich über den Bluttest sehr gut nachweisen, da sich dieser Drogentest nicht manipulieren lässt. Der Bluttest ermittelt sehr konkret, wie hoch die Konzentration einer entsprechenden Substanz im Blut ist. Wichtig ist, dass der Drogentest übers Blut zügig nach dem Drogenkonsum durchgeführt wird. Vergehen einige Stunden, nimmt die Nachweisbarkeit deutlich ab. Der Bluttest ist der einzige Drogentest, der vor Gericht anerkannt wird.

Drogentest auf THC – was ist das?

THC steht für Tetrahydrocannabinol – eine psychoaktive Wirksubstanz der Cannabis-Pflanze. Selbst wenn eine Person schon wieder nüchtern ist, kann es sich noch in Speichel, Blut, Urin oder in den Haaren befinden und darüber nachgewiesen werden. Wie lange THC ungefähr nachweisbar ist, beschreibt die folgende Tabelle:

Nachweisbarkeit von THCEinmaliger KonsumGelegentlicher KonsumRegelmäßiger Konsum
SpeichelWeniger als 24 StundenWeniger als 24 StundenWeniger als 24 Stunden
Urin2 bis 3 Tage2 bis 4 Tage5 bis 14 Tage
Blut6 bis 24 StundenMehr als 24 StundenMehrere Tage
HaareAbhängig von HaarlängeAbhängig von HaarlängeAbhängig von Haarlänge
Nachweisbarkeit von THCEinmaliger KonsumGelegentlicher KonsumRegelmäßiger Konsum
SpeichelWeniger als 24 StundenWeniger als 24 StundenWeniger als 24 Stunden
Urin2 bis 3 Tage2 bis 4 Tage5 bis 14 Tage
Blut6 bis 24 StundenMehr als 24 StundenMehrere Tage
HaareAbhängig von HaarlängeAbhängig von HaarlängeAbhängig von Haarlänge

Wichtig: Über einen Drogentest übers Blut kann im Prinzip jede Art von Drogen nachgewiesen werden. Bei einem Drogenschnelltest sieht das etwas anders aus: Hier können die Beamten nur Opiate, Cannabis, Amphetamine, Methamphetamine, Benzodiazepine und Kokain nachweisen.

Den Drogentest fälschen – geht das?

Ja, das kann tatsächlich funktionieren, beispielsweise bei einem THC-Urintest. Wenn die untersuchte Person es schafft, den Urin mit Wasser zu verdünnen, kann das Testergebnis schwächer ausfallen. Auch die Zugabe von Salz und chemischen Substanzen ist ein beliebtes Mittel, um einen Drogentest zu fälschen und sogar ein komplett negatives Ergebnis anzeigen zu lassen. Doch einen Drogentest manipulieren mit Salz oder ähnlichem ist nicht so leicht. Denn: Beamte sind angehalten, einen Urintest auf Drogen nur unter genauer Aufsicht durchzuführen. Einen Drogentest übers Blut kann man hingegen gar nicht fälschen.

MPU-Drogentest: Womit müssen Betroffene rechnen?

Wer ein positives Ergebnis im Drogentest erhält, wird in aller Regel seinen Führerschein verlieren und muss sich einer medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) unterziehen, wenn er ihn wiedererlangen möchte. Auch bei der MPU wird ein Drogentest fällig – allerdings muss dieser Drogentest nur einmalig durchgeführt werden. Dass der Betroffene über längere Zeit clean geblieben ist, muss er mit sogenannten Abstinenznachweisen belegen.

Positiver Drogentest ohne Konsum – ist das möglich?

Ja, das kann tatsächlich passieren, zum Beispiel bei einem Urintest. Grund dafür können beispielsweise eingenommene Medikamente wie Hustensäfte, Antibiotika und das Schmerzmittel Ibuprofen sein. Außerdem scheinen der Zeitpunkt der Testung sowie das individuelle Gewicht oder die Ernährung des Getesteten eine Rolle zu spielen.

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