Die medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) ist eine komplexe Prüfung, die aus vielen verschiedenen Einzeltests besteht. Einer davon ist der Reaktionstest, der bei der MPU ein fester Bestandteil ist. Was genau wird beim Reaktionstest in der MPU gemacht?
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Zum Blitzer-CheckBeim Reaktionstest der MPU – auch psychophysiologischer Leistungstest genannt – müssen die getesteten Personen beweisen, dass sie über eine ausreichende Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit sowie Aufmerksamkeitsspanne verfügen, die für die Teilnahme im Straßenverkehr unerlässlich sind. Überprüft wird das mit der Hilfe von optischen und akustischen Signalen an einem Computer. Das speziell für den MPU-Reaktionstest entwickelte Programm zeigt farbige Symbole und spielt über Kopfhörer akustische Signale ab. Darauf muss die Testperson reagieren, indem sie Tasten und Pedale drückt. Die Geschwindigkeit der Signale kann beliebig verändert werden. Bevor die Testphase beginnt, dürfen die Prüflinge den Ablauf ausführlich in einer Übungsphase ausprobieren und Fragen zum Reaktionstest stellen.
Im Anschluss findet ein weiterer MPU-Reaktionstest statt, bei dem das Wahrnehmungsvermögen des Prüflings getestet wird. Dabei werden ihm am Computer mehrere Bilder schnell hintereinander gezeigt, die verschiedene Situationen im Verkehr zeigen. Im Nachgang muss die Testperson wiedergeben, an welche Bilder sie sich erinnert.
Der letzte Teil des Reaktionstests der MPU ist der Linienverfolgungstest. Dabei muss die getestete Person verschlungene Linien am Computer nachverfolgen. Gemessen wird die Zeit, die die Person beim Verfolgen der Linien benötigt.
In Normalfall ist der MPU-Reaktionstest gut zu schaffen. Es ist also nicht nötig, für diesen Leistungstest der MPU zu üben. Wer sich aber im Vorfeld damit beschäftigen möchte, findet im Internet einige ähnliche Programme, die den Test simulieren. Den echten MPU-Reaktionstest gibt es nicht online. Die Originalsoftware ist nicht für Privatpersonen erhältlich.
Der MPU-Reaktionstest wird von einem Verkehrspsychologen und einem Testassistenten begleitet. Die Ergebnisse werden gespeichert. Diese Ergebnisse werden dann zusammen mit dem Psychologen ausgewertet. Die meisten Führerschein-Neuanwärter müssen sich nicht fürchten: Die geforderten Ergebnisse sind in der Regel niedrig angesetzt, sodass man auch mit einer Durchschnittsleistung bestehen kann.
Natürlich kann es auch mal passieren, dass eine Person durch den MPU-Reaktionstest durchgefallen ist – zum Beispiel aufgrund von Nervosität. Betroffene müssen dann aber nicht den Kopf in den Sand stecken, und glauben, dass sie durch die ganze MPU durchgefallen sind. Denn: Der Reaktionstest der MPU ist nicht der relevanteste Baustein der gesamten Untersuchung. Wer im psychologischen Gespräch und bei der medizinischen Untersuchung gut abschneidet, hat Chancen, die MPU dennoch zu bestehen. Durchgefallene Personen müssen den MPU-Reaktionstest jedenfalls nicht wiederholen. Was jedoch passieren kann, ist, dass Betroffene dafür einen weiteren Test absolvieren müssen: die Fahrverhaltensbeobachtung. Sie wird häufig auch dann eingefordert, wenn der MPU-Reaktionstest keine eindeutigen Ergebnisse geliefert hat.
Die Fahrverhaltensbeobachtung ist eine richtige Fahr-Prüfung, die in einem Fahrschulauto im Straßenverkehr stattfindet. Die Testperson muss gemeinsam mit einem Fahrlehrer und einem Verkehrspsychologen eine Standardstrecke fahren und wird dabei begutachtet.
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