Der Polizei steht ein großes Repertoire an Blitzern für die Verkehrsüberwachung auf der Autobahn zur Verfügung. Auch wenn es auf vielen Autobahnabschnitten für Pkw- und Motorradfahrer kein Tempolimit gibt, kann man geblitzt werden. Sobald nämlich ein Verkehrsschild eine andere Höchstgeschwindigkeit vorgibt, ist diese von den Verkehrsteilnehmern einzuhalten. Andererseits riskieren Fahrer Sanktionen, die der Bußgeldkatalog für Blitzer auf der Autobahn vorsieht: Bußgelder von bis zu 700 Euro, ein oder zwei Punkte in Flensburg oder ein Fahrverbot von bis zu drei Monaten.
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Zum Blitzer-CheckZur Tempokontrolle nutzt die Polizei meist mobile Blitzer auf der Autobahn. Dabei kommen unterschiedliche Messtechniken (etwa Radartechnik, Lasertechnik, Lichtschrankenmessung) zum Einsatz. Mobile Blitzer lassen sich zum Beispiel auf einem Stativ am Fahrbahnrand platzieren. Zudem können Messbeamte das Tempo der Verkehrsteilnehmer auch mit Handgeräten, wie etwa der Laserpistole, messen. Zu schnell fahrende Kfz-Fahrer werden dann direkt von den Beamten aus dem Verkehr gezogen und mit ihrer Geschwindigkeitsübertretung konfrontiert.
Bei Behörden sehr beliebt sind sogenannte Blitzerautos auf Autobahnen. Man unterscheidet parkende und fahrende Blitzerautos. Bei den stehenden Blitzerautos ist ein Blitzer im Auto montiert. Registriert dieser einen Tempoverstoß, blitzt es rot. Beim fahrenden Blitzerauto handelt es sich um einen Blitzer im Auto ohne Blitz. Die Geschwindigkeitsmessung erfolgt durch Nachfahren per Video und Tachometer, indem ein ziviles Polizeiauto das Tempo eines voranfahrenden Fahrzeugs ermittelt.
Viele stationäre Blitzer werden auf Autobahnen immer seltener eingesetzt, da sie unflexibel sind. Das gilt aber nicht für stationäre Videomesssysteme. Dafür installieren Beamte auf einer Autobahnbrücke kleine, kaum wahrnehmbare Kameras. Diese können Geschwindigkeits- und Abstandsverstöße über eine Strecke von mehr als 300 Metern registrieren.
Eine besondere Form der stationären Radarkontrolle auf der Autobahn und auch an Baustellen ist die Tempomessung mit Section Control. Dabei handelt es sich um ein Streckenradar oder Abschnittskontrollsystem zur Ermittlung der Kfz-Durchschnittsgeschwindigkeit über einen längeren Bereich. Bislang wird Section Control hierzulande selten eingesetzt, was sich in Zukunft aber vermutlich ändern wird. Schilder zeigen an, wenn eine Abschnittskontrolle bevorsteht.
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Zum Blitzer-CheckDie Polizei setzt auf der Autobahn verschiedene Blitzer ein: unterschiedliche mobile und stationäre Blitzer vom Fahrbahnrand aus, stationäre Videoüberwachung von Autobahnbrücken aus sowie Videonachfahrsysteme, bei denen fahrende Blitzerautos Fahrzeugen hinterherfahren und diese filmen. Sehr häufig stehen Blitzer an einer Autobahn-Baustelle, da Fahrer die Geschwindigkeit dort in der Regel auf 60 oder 80 km/h drosseln müssen.
Auf der Autobahn können Blitzer also überall stehen. Auch wenn es für Pkw und Motorränder streckenweise kein Tempolimit gibt, müssen Lkw und Busse sich stets an die zugelassene Höchstgeschwindigkeit halten. Das heißt, diese können auf der Autobahn jederzeit geblitzt werden. Geben Verkehrsschilder Tempolimits vor, sind diese von allen Verkehrsteilnehmern einzuhalten.
Nicht nur aufgrund überhöhter Geschwindigkeit riskiert man auf Autobahnen geblitzt zu werden, manche Blitzer erfassen auch Abstandsverstöße. Dabei erfolgt die Abstandsmessung auf der Autobahn ohne Blitz, denn Abstandskontrollen werden mit mobiler und stationärer Videoüberwachung durchgeführt. Die Polizei führt Abstandskontrollen bevorzugt auf Autobahnen durch.
Die Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) sieht auch für Autobahnen Tempolimits vor, die vom jeweiligen Kfz abhängen. Geben Verkehrsschilder nichts anderes vor, gelten diese Höchstgeschwindigkeiten auf deutschen Autobahnen:
Es gibt keine speziellen Lkw-Blitzer auf der Autobahn, aber Geschwindigkeitsmessgeräte, die in der Lage sind, einen Lkw von einem Pkw zu unterscheiden. Deshalb kann ein Lkw auf der Autobahn geblitzt werden, wenn er unerlaubterweise mit 100 km/h unterwegs ist, obwohl keine Höchstgeschwindigkeit durch Schilder vorgegeben ist.
Der Toleranzabzug für Blitzer auf der Autobahn hängt nicht davon ab, wo sich ein Blitzer befindet, sondern vielmehr vom Geschwindigkeitsmessverfahren. Für fast alle mobilen oder stationären Blitzer gilt ein Toleranzabzug von drei km/h, wenn die gemessene Fahrgeschwindigkeit weniger als 100 km/h beträgt. Bei höheren Geschwindigkeiten wird eine Toleranz von drei Prozent vom gemessenen Tempo abgezogen.
Eine Ausnahme bildet die Geschwindigkeitsmessung per Video, die sowohl stationär von Autobahnbrücken als auch durch Nachfahren mit einem zivilen Polizeiauto erfolgen kann. Bei der Video-Tempomessung beträgt der Toleranzabzug fünf km/h beziehungsweise Prozent.
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Zum Blitzer-CheckWird man auf der Autobahn geblitzt, fällt dies in der Regel in die Kategorie Geschwindigkeitsüberschreitung außerorts. Es gelten also dieselben Sanktionen wie bei zu schnellem Fahren auf Landstraßen oder Bundesstraßen. Beim Blitzen außerhalb geschlossener Ortschaften kann das Bußgeld von 20 Euro bis hin zu 700 Euro bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von mehr als 70 km/h reichen.
Zudem drohen dem Verkehrssünder durch Außerorts-Blitzer ein bis zwei Punkte in Flensburg sowie ein bis drei Monate Fahrverbot. Den ersten Punkt gibt es ab einer Tempoüberschreitung von 21 km/h, zwei Punkte bei mehr als 40 km/h zu viel. Ab 26 km/h zu viel kann unter Umständen ein Monat Fahrverbot drohen. Zwei Monate Fahrverbot drohen, wenn der Kfz-Fahrer das Tempolimit um mehr als 60 km/h überschritten hat und ab 70 km/h zu viel sieht der Bußgeldkatalog drei Monate Fahrverbot vor.
Hinweis: Insofern es sich bei der Autobahn um eine Stadtautobahn handelt, gelten nicht mehr die Sanktionen für das Blitzen außerorts, sondern die Sanktionen, die der Bußgeldkatalog für Tempoüberschreitungen innerorts vorsieht.
Für Abstandsblitzer auf der Autobahn gilt laut Bußgeldkatalog eine Staffelung der Strafen, die vom Tempo des Fahrzeugs und dessen Abstand zum vorausfahrenden Kfz abhängen. Bei Abstandsverstößen unter 80 km/h droht ein Bußgeld von 25 bis 35 Euro. Hält man den Sicherheitsabstand bei über 80 km/h nicht nein, können ein Punkt in Flensburg sowie 75 bis 320 Euro Bußgeld die Folge sein. Bei einem Abstandsverstoß mit mehr als 100 km/h können bis zu 320 Euro Bußgeld, zwei Punkte in Flensburg und drei Monate Fahrverbot fällig werden. Und bei 130 km/h und einem zu geringem Abstand zum Vordermann können bis zu 400 Euro Bußgeld, zwei Punkte und drei Monate Fahrverbot drohen.
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