Die Resozialisierung spielt eine zentrale Rolle im deutschen Jugendstrafrecht und wird durch verschiedene Maßnahmen gefördert:
- Erziehungsgedanke: Das Jugendstrafrecht stellt den Erziehungsgedanken in den Vordergrund. Ziel ist es, den Jugendlichen zu einem straffreien Leben zu befähigen, nicht primär zu bestrafen.
- Individuelle Betrachtung: Jeder Fall wird individuell betrachtet, um auf die spezifischen Bedürfnisse und den Entwicklungsstand des Jugendlichen einzugehen.
- Vielfältige Maßnahmen: Das Jugendgerichtsgesetz (JGG) ermöglicht verschiedene Reaktionsmöglichkeiten, die von erzieherischen Maßnahmen bis hin zur Jugendstrafe reichen. Dazu gehören:Erziehungsmaßregeln wie Weisungen und Auflagen
- Jugendhilfe im Strafverfahren: Sozialpädagogische Fachkräfte werden eingebunden, um die Jugendlichen zu unterstützen und einer weiteren Kriminalisierung entgegenzuwirken.
- Spezielle Jugendgerichte: Diese sind darauf ausgerichtet, die Bedürfnisse und besondere Situation von Jugendlichen zu berücksichtigen.
- Schutz der Privatsphäre: Nicht-öffentliche Gerichtsverhandlungen und besondere Datenschutzregelungen sollen die Chancen der Jugendlichen auf eine positive Entwicklung und Integration in die Gesellschaft wahren.
- Trainingscamps: Als Alternative zur Freiheitsstrafe gibt es spezielle Trainingscamps, die einen geregelten Tagesablauf und erzieherische Programme bieten.
- Fokus auf Bildung und Ausbildung: Im Jugendstrafvollzug wird besonderer Wert auf schulische und berufliche Bildung gelegt, um die Reintegration in die Gesellschaft zu erleichtern.
- Therapeutische Angebote: Es werden Gruppen- oder Einzeltherapien sowie soziales Training angeboten.
- Familienkontakt: Ein intensiver Kontakt zu Familienbeziehungen wird gefördert.
- Sportangebote: Diese dienen der persönlichen Entwicklung und dem Erlernen sozialer Kompetenzen.
- Nachbetreuung: Die Resozialisierungsmaßnahmen setzen sich auch nach der Entlassung fort, um einen erfolgreichen Übergang in die Gesellschaft zu gewährleisten.
Die Resozialisierung im Jugendstrafrecht zielt darauf ab, die Ursachen für das kriminelle Verhalten zu adressieren, soziale Kompetenzen zu fördern und eine positive Entwicklung zu unterstützen. Dabei wird der individuelle Entwicklungsstand des Jugendlichen berücksichtigt, um maßgeschneiderte Hilfsangebote zu entwickeln und umzusetzen.