Landgericht Nürnberg-Fürth verurteilt Audi zu über 53.000 Euro Schadensersatz

Veröffentlicht am in Abgasskandal

Im Audi-Abgasskandal wurde Ende März eine weitere verbraucherfreundliche Entscheidung getroffen: Das Landgericht (LG) Nürnberg-Fürth hat einem Audi A6-Besitzer für sein mangelhaftes Fahrzeug Schadensersatz in Höhe von über 53.000 Euro zugesprochen. Die Abgastechnik wurde nämlich auch bei den Premiummodellen der Marken Audi, Porsche und VW mit 3,0 Liter Dieselmotoren manipuliert. Betroffene sollten daher zügig auf Schadensersatz klagen, um den Wertverlust ihrer Fahrzeuge zu kompensieren.

Auch hochpreisige Fahrzeuge der Marken Audi, Porsche und VW, in denen die Audi- Dieselmotoren mit der Typenbezeichnung EA896 und EA897 verbaut wurden, sind vom Abgasskandal betroffen. Die Dieselmotoren-Baureihe mit dem Entwicklungsauftrag 897 wurde federführend von Audi entwickelt und umfasst Sechszylinder-V-Motoren mit 3,0 Liter Hubraum. Seit 2010 wird er in verschiedenen Fahrzeugen des Volkswagen-Konzerns eingesetzt – vor allem in Dieselautos der Oberklasse von Porsche, Audi und VW.

Audi A8 und A7: Verpflichtende Rückrufe des Kraftfahrt-Bundesamts

Verpflichtende Rückrufe des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) gab es bereits für die Audi-Modelle A7 und A8 unter dem Code 23X6 in der Rückruf-Datenbank des KBA. Aufgrund der vom KBA entdeckten illegalen Abschalteinrichtungen können betroffenen Kunden von Audi, Porsche und VW Schadensersatzansprüche mit guten Erfolgsaussichten Schadensersatzansprüche geltend machen.

Auch der Kläger in dem Verfahren vor dem LG Nürnberg-Fürth eine Aufforderung, ein Softwareupdates durchführen zu lassen. Nachdem keine außergerichtliche Einigung mit Audi erzielt werden konnte, reichte der betroffene Fahrer des Audi A6 eine Schadensersatzklage vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth ein.

Audi im Dieselskandal immer stärker unter Druck

Den Vortrag der Audi AG hielt das LG Nürnberg-Fürth für unzureichend und ging bei seinem Urteil von einer unzulässigen Abschalteinrichtung aus (Az. 4 O 1730/20). Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Fällen sei der Vortrag der Klagepartei hinreichend substantiiert erfolgt, so die Richter. Vor diesem Hintergrund obliege es der Audi AG, hinreichend substantiiert zu bestreiten. Das sei aber nicht erfolgt. Die Audi AG wurde daher zur Zahlung von Schadensersatz in Höhe von 53.275,87 Euro gegen Rücknahme des Audi A6 verurteilt. Dabei wurde vom Kaufpreis in Höhe von 56.990 Euro eine Nutzungsentschädigung in Höhe von rund 3.714,13 Euro abgezogen.  

Diese Entscheidung des Landgerichts Nürnberg-Fürth macht deutlich, dass auch die VW-Tochter Audi im Dieselskandal immer stärker unter Druck gerät. Die Audi AG muss ihren betrogenen Kunden oft hohe Schadensersatzbeträge zahlen, wenn sie gerichtlich gegen den Autobauer vorgehen. Das Landgericht Nürnberg-Fürth hatte bereits am 26. Februar dieses Jahres einem Audi A8-Fahrer Schadensersatz zuerkannt. 

Audi-Abgasskandal: Jetzt Schadensersatz fordern!

Wer ein Dieselfahrzeug der Marke Audi, Porsche oder VW mit 3,0 Liter Motor fährt, sollte jetzt zügig seine Schadensersatzansprüche geltend machen. Die Ansprüche wegen Manipulationen an den größeren 3-Liter Dieselmotoren sind noch nicht verjährt, aber es empfiehlt sich, schnell aktiv zu werden. Die Chancen, eine Rückabwicklung gerichtlich durchzusetzen, stehen nämlich aktuell sehr gut. Immer mehr Gerichte sprechen Klägern im Abgasskandal gegen Rückgabe des Fahrzeugs Schadensersatz zu.

Gemäß § 826 BGB wurde der Käufer vorsätzlich und sittenwidrig geschädigt, wenn der Hersteller in einem Motor eine unzulässige Abschalteinrichtung verbaut hat, und hat dann Anspruch auf Schadensersatz. Die manipulierten Fahrzeuge können zurückgegeben werden und der Kläger bekommt den Kaufpreis abzüglich einer Nutzungsentschädigung erstattet, die in der Regel deutlich unter dem Wertverlust des Fahrzeugs liegt. Die erfahrenen Verbraucherrechtsanwälte der Kanzlei VON RUEDEN beraten Sie gern zu Ihren rechtlichen Möglichkeiten im Audi-Abgasskandal. Nutzen Sie einfach unser kostenfreies Erstgespräch. Wir unterstützen Sie bei Ihrer Schadensersatzklage gegen die Audi AG und andere Autohersteller.

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