Abgasskandal: Pflichtrückrufe von VW Polo-Modellen

Mit der öffentlichen Bekanntgabe, dass der Automobilhersteller Volkswagen in seinen Dieselfahrzeugen eine unzulässige Abschalteinrichtung zur Umgehung gesetzlich vorgegebener Abgasgrenzwerte verbaut, hat im Jahr 2015 der Abgas- oder Dieselskandal seinen Anfang genommen. Seitdem verpflichtete das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) die Volkswagen AG mehrfach, betroffene Diesel-Modelle zurückzurufen, um die illegalen Abschalteinrichtungen mittels Softwareupdate zu deaktivieren. Auch Modelle des von Volkswagen seit 1975 produzierten Kleinwagens VW Polo sind von der Rückrufaktion betroffen.

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VW Polo V: Rückruf des Motortyps EA189 mit dem Code 23R7

Unter dem Herstellercode 23R7 ruft der Volkswagen-Konzern seit August 2016 verschiedene Dieselmodelle, in denen Dieselmotoren der Abgasnorm Euro 5 vom Typ EA189 verbaut sind, zurück – darunter den VW Polo V.

Der Grund: Betroffene Fahrzeuge geben auf dem Prüfstand vor, die gesetzlichen Abgasgrenzwerte einzuhalten. Im normalen Straßenbetrieb ist jedoch das Gegenteil der Fall, denn eine illegale Software in der Motorsteuerung schaltet die Abgasreinigung im Normalbetrieb aus. Das führt bei den Dieselfahrzeugen zu einem weit höheren Ausstoß schädlicher Stickoxide (NOx) als vom Hersteller angegeben.

Auch in VW Polo V-Fahrzeugen mit dem Ottomotor 1,4 TSI aus dem Modelljahr 2016 hat der Autohersteller NOx-Werte manipuliert.

Rückrufaktion 23Z7: Auch VW Polo VI mit EA288-Motor betroffen

Auch der jüngere Dieselmotor EA288, der Nachfolger des EA189, wurde vom KBA unter dem Code 23Z7 zurückgerufen, da dort eine illegale Abschalteinrichtung in Form einer temperaturabhängigen Abgasregelung integriert ist.

Das sogenannte Thermofenster bewirkt, dass die Abgasreinigung von der Umgebungstemperatur abhängig gemacht wird. Eine umfassende Abgasreinigung findet dabei lediglich bei Temperaturen zwischen 15 und 33 Grad Celsius statt. Für Autos in Deutschland bedeutet das vor allem die fehlende Abgasreinigung bei niedrigen Außentemperaturen, was praktisch auf einen Großteil des Jahres zutrifft.

Den Dieselmotor des Typs EA288 hat der Volkswagen-Konzern seit 2015 in Fahrzeugen mit 1.4, 1.6 und 2.0 TDI-Motoren und der Abgasnorm Euro 6 eingebaut. Zu diesen Modellen gehört neben dem VW Polo V auch der VW Polo VI.

Übersicht zu den betroffenen VW Polo-Modellen

Folgende Varianten des VW Polo enthalten eine unzulässige Abschalteinrichtung und sind damit vom Abgasskandal betroffen:

ModellMotor und AbgasnormBaujahr
Polo V 1.2 TDIDieselmotor EA189 Euro 52010-2014
Polo V 1.2 TDI BlueMotionDieselmotor EA189 Euro 52009-2014
Polo V 1.6 TDIDieselmotor EA189 Euro 52009-2014
Polo V 1.6 TDI BlueMotion TechnologyDieselmotor EA189 Euro 52009-2014
Polo V 1.4 TDI BlueMotion TechnologyDieselmotor EA288 Euro 62014
Polo V 1.4 TSIOttomotor 1,4 TSI Euro 52012-2014
Polo VI 1.6 TDIDieselmotor EA288 Euro 62017-2019
Polo VI 1.6 TDI SCRDieselmotor EA288 Euro 6d-Temp2017
ModellMotor und AbgasnormBaujahr
Polo V 1.2 TDIDieselmotor EA189 Euro 52010-2014
Polo V 1.2 TDI BlueMotionDieselmotor EA189 Euro 52009-2014
Polo V 1.6 TDIDieselmotor EA189 Euro 52009-2014
Polo V 1.6 TDI BlueMotion TechnologyDieselmotor EA189 Euro 52009-2014
Polo V 1.4 TDI BlueMotion TechnologyDieselmotor EA288 Euro 62014
Polo V 1.4 TSIOttomotor 1,4 TSI Euro 52012-2014
Polo VI 1.6 TDIDieselmotor EA288 Euro 62017-2019
Polo VI 1.6 TDI SCRDieselmotor EA288 Euro 6d-Temp2017

Softwareupdates: Nicht nur positive Folgen?

Autobesitzer der betroffenen VW Polo-Modelle wurden aufgefordert, ein Softwareupdate am Fahrzeug vornehmen lassen. Mit diesem sollen die Manipulationen an der Abgasreinigung, die die Abschalteinrichtungen vornehmen, rückgängig gemacht werden.

Trotz des Versprechens des Autoherstellers, dass das Update keine negativen Auswirkungen auf die Fahrzeuge hat, kam es zu Beschwerden seitens der VW-Kunden, die etwa einen höheren Verbrauch oder eine geringere Leistung an ihren Fahrzeugen wahrgenommen haben.

Die vom KBA vorgenommenen Rückrufe und damit das Aufspielen des Softwareupdates sind für den Autobesitzer verpflichtend. Ein Verzicht auf das Update kann den Entzug der Betriebserlaubnis für das Auto und Probleme bei der nächsten Hauptuntersuchung zur Folge haben.

VW Polo-Besitzer können Ansprüche anwaltlich prüfen lassen

Für Besitzer betroffener VW Polo-Modelle stehen die Chancen auf Schadensersatz gut. Ob ein Anspruch gegenüber VW besteht, sollte daher individuell von einem Rechtsanwalt geprüft werden.  Wir, die erfahrenen Anwälte der Verbraucherrechtskanzlei VON RUEDEN, haben bislang mehr als 14.000 Autobesitzer im Abgasskandal zu ihrem Recht verholfen. Möchten Sie von unserer kostenlosen Erstberatung profitieren, können Sie uns per E-Mail unter info@rueden.de oder telefonisch unter 030-200 590 770 kontaktieren.

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