Rückrufe von VW Golf-Modellen im Zuge des Dieselskandals

Als Auslöser des Abgasskandals gilt der vom Automobilhersteller Volkswagen entwickelte Dieselmotor EA189. In ihm kommt eine illegale Motorsoftware zum Einsatz, die die vom Fahrzeug tatsächlich erzeugten Abgaswerte verschleiert. Allein VW hat mehr als fünf Millionen Fahrzeuge mit dem manipulierten Motor bestückt. Auch weitere Marken der Volkswagen AG, etwa Seat, Porsche oder Audi, haben den EA189 in ihren Fahrzeugen verbaut.

Mit Bekanntwerden der illegalen Abschalteinrichtungen reagierte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mit Rückrufen, damit die betroffenen Fahrzeuge in einen gesetzeskonformen Zustand gebracht werden. Der seit 1974 mittlerweile in achter Generation gebaute Golf, eine der beliebtesten Pkw-Modellreihen von Volkswagen, wurde mehrfach wegen manipulierter Dieselmotoren vom KBA zurückgerufen.

VW Golf: 15 Rückrufe mit Code 23R7 wegen illegaler Abschalteinrichtungen

Unter dem Rückrufcode 23R7 hat das KBA aufgrund unzulässiger Abschalteinrichtungen im Emissionskontrollsystem unter anderem für die Volkswagenmodelle Golf und Golf Variant insgesamt 15 Rückrufe veranlasst. Der Rückruf betrifft beim Golf die Baujahre 2006 bis 2017.

Von der Rückrufaktion betroffen sind diese VW Golf-Modelle:

• Golf VI und Golf VII GTD
• Golf VI und Golf VII 1.6 TDI
• Golf VI 1.6 TDI BlueMotion
• Golf VI und Golf VII 2.0 TDI
• sowie Fahrzeuge der Baureihen Golf Variant, Golf Plus, Golf Sportsvan und Golf Cabriolet, die mit derselben Technik wie der Golf ausgestattet sind.

Motortypen EA189 und EA288 im VW Golf VI und VII manipuliert

Der Rückruf betraf zunächst den VW-Motor EA189 mit der Schadstoffklasse Euro 5, der im Golf VI verbaut ist. In den 1,6- und 2,0-Liter-Dieselmotoren hat VW eine unzulässige Abschalteinrichtung installiert, um im Prüfzyklus einen den Grenzwerten entsprechenden Ausstoß von Stickoxid (NOx) zu suggerieren. Besteht keine Prüfsituation werden die Abgase kaum oder gar nicht gereinigt. Die Folge ist ein deutlich höherer NOx-Ausstoß als vom Autohersteller angegeben.

Als bekannt wurde, dass auch im Nachfolgemotor des EA189 illegale Abschalteinrichtungen zum Einsatz kommen, weitete sich der Rückruf auf den VW-Dieselmotor EA288 aus. Dieser ist im Golf VII mit den Abgasnormen Euro 5 und Euro 6 verbaut.

Im EA288-Motor – wie er im VW Golf eingesetzt ist – befindet sich mit der Zykluserkennung eine manipulierte Software, die erkennt, ob das Fahrzeug gerade auf dem Prüfstand ist. Nur dann hält das Fahrzeug auch die Schadstoffgrenzwerte ein, während im alltäglichen Gebrauch kaum eine Abgasreinigung stattfindet. Auf diese Weise kann der EA288-Motor die angegebene Schadstoffklasse nicht einhalten.

Weiterhin befindet sich im EA288 als Abschalteinrichtung ein Thermofenster, das vom Europäischen Gerichtshof Ende 2020 als illegal eingestuft wurde. Durch das Thermofenster findet die Abgasreinigung in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur statt: Nur in einem bestimmten Temperaturbereich werden Abgase vollständig gereinigt. Ist es wärmer oder kälter wird die Reinigung minimiert oder deaktiviert. Im realen Straßenverkehr findet aufgrund des eingeschränkten Temperaturbereichs kaum eine Abgasreinigung statt.

Überblick zu den vom Abgasskandal betroffenen VW Golf-Modellen

Der VW Golf wird sowohl mit Benzin- als auch mit Dieselmotor angeboten. Die Rückrufe vom KBA im Rahmen des Abgasskandals beziehen sich auf die Golf-Varianten mit EA189- oder EA288-Dieselmotor:

VW Golf: Manipulationen mittels Softwareupdate rückgängig machen

Um den Rückruf des KBA gerecht zu werden und die Abschalteinrichtung aus der Motorsteuerung der Fahrzeuge zu entfernen, entwickelte der VW-Konzern ein Softwareupdate. Dieses soll die illegale Softwarekomponente entfernen, sodass eine Abgasreinigung jederzeit stattfinden kann.

Während die 2.0-TDI-Motoren lediglich ein Softwareupdate erhalten, wird beim Golf VI 1.6 TDI mit EA189-Motor zusätzlich ein sogenannter Strömungstransformator eingebaut. Die neue Hardware soll die Strömung vor dem Luftmassenmesser stabilisieren, um so den Kraftstoff genauer zu dosieren und den Verbrennungsvorgang zu verbessern.

Der Autohersteller VW verspricht, dass sich das Softwareupdate nicht nachteilig auf den Verbrauch oder die Haltbarkeit des Motors und seiner Bauteile auswirken wird. Dennoch bringt das Update, Berichten einiger Autobesitzer zufolge, nicht nur positive Auswirkungen mit sich. Verbraucher beklagen beispielsweise einen vermehrten Kraftstoffverbrauch, Leistungsminderung, einen schnelleren Bauteilverschleiß oder einen höheren Ausstoß von Rußpartikeln.

Die vom KBA behördlich angeordneten Rückrufe sind verpflichtend. Wird ein Auto nicht nachgerüstet und die illegale Abschalteinrichtung bleibt aktiv, befindet sich das Auto in einem vorschriftswidrigem Zustand und die Zulassungsbehörde kann das Auto stilllegen lassen.

Schadensersatz für betroffene VW Golf-Besitzer

Da Wertverluste der im Dieselskandal verwickelten Fahrzeuge drohen, sollten VW Golf-Besitzer anwaltlich prüfen lassen, welche Ansprüche sie gegenüber Volkswagen geltend machen können. Sie glauben, Ihr Golf gehört zu den vom Abgasskandal betroffenen Modellen? Dann nehmen Sie unsere kostenlose Erstberatung in Anspruch, in der wir prüfen, ob Ihr Fahrzeug betroffen ist und sich eine Klage lohnt. Wir, die Anwälte der Verbraucherrechtskanzlei VON RUEDEN, haben uns auf den Abgasskandal spezialisiert und bereits mehr als 14.000 geschädigte Autobesitzer zu ihrem Recht verholfen. Nehmen Sie Kontakt zu uns auf:

• per Telefon unter 030-200 597 770,
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