Dieselskandal: Volkswagen ruft Amarok-Modelle zurück
Manipulierte Abgaswerte beim Automobilhersteller Volkswagen waren 2015 der Auslöser für den Diesel- oder Abgasskandal. Der Konzern bekannte sich öffentlich dazu, in seinen Dieselfahrzeugen unzulässige Abschalteinrichtungen in der Motorsteuerungssoftware verbaut zu haben. Auf diese Weise sollten gesetzlich vorgeschriebene Abgasgrenzwerte umgangen werden.
Seitdem hat das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) die Volkswagen AG wiederholt verpflichtet, betroffene Fahrzeuge zurückzurufen, um die illegalen Abschalteinrichtungen in den Autos zu deaktivieren. Der seit 2010 von Volkswagen produzierte Pickup-Truck Amarok war das erste VW-Modell, das ab Ende Januar 2016 in Werkstätten nachgerüstet werden musste. Die Produktion des Fahrzeugmodells wurde im Mai 2020 in Europa eingestellt.
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Jetzt Kontakt aufnehmenVW Amarok-Rückruf mit dem Code 23R7 betrifft Motortyp EA189
Das KBA hat unter dem Rückrufcode 23R7 Fahrzeuge vom Typ VW Amarok aus den Baujahren 2009 bis 2012 zurückgerufen. Der 2,0-Liter-Dieselmotor EA189 findet sich in Amarok-Modellen mit der Abgasnorm Euro 5.
Die betroffenen Fahrzeuge sind mit einer Fahrkurven- oder Prüfstandserkennung ausgestattet und halten gesetzlich geforderte Abgasgrenzwerte nur in Testsituationen ein, nicht aber im normalen Straßenbetrieb. Die unzulässige Softwarekomponente ermöglicht der Motorsteuerung im VW Amarok, anhand von Lenkbewegungen zu erkennen, ob sie sich auf dem Prüfstand befindet oder nicht. In der Testsituation wird vermehrt die Harnstofflösung AdBlue eingespritzt, im Normalbetrieb wird die Abgasreinigung weitgehend ausgeschaltet, um AdBlue einzusparen. Die Folge ist ein erhöhter Ausstoß schädlichen Stickoxids (NOx).
VW Amarok: EA288 und EA897 ebenfalls manipuliert?
Der Motortyp EA189 wurde ab 2015 vom 2-Liter-Dieselmotor EA288 abgelöst. Nach Bekanntwerden einer illegalen Abschalteinrichtung in Form einer temperaturabhängigen Abgasregelung hat das KBA den EA288-Motor unter dem Herstellercode 23Z7 zurückgerufen, allerdings lediglich für den VW T6 (Baujahr 2014 bis 2017). Für den VW Amarok mit 2.0 TDI-Motor und der Abgasnorm Euro 6 gibt es bislang keinen offiziellen Rückruf.
Im Motortyp EA288 führt das Thermofenster als illegale Softwarekomponente dazu, dass die Abgasreinigung von der Außentemperatur abhängig gemacht wird. Die Folge ist, dass die Reinigung der Abgase einen Großteil der Fahrzeit nicht mit voller Leistung läuft, was zu einem erhöhten NOx-Ausstoß auf der Straße führt.
In vielen Varianten des 3-Liter-Dieselmotors EA897 fand man ebenfalls unzulässige Abschalteinrichtungen. Das KBA ordnete daher unter dem Rückrufcode 23X6 verpflichtende Rückrufe verschiedener größerer Automodelle von Audi an. Auch hier gibt es bislang keinen offiziellen Rückruf für den VW Amarok 3.0 TDI Allrad mit der Abgasnorm Euro 6.
Überblick zu den zurückgerufenen Amarok-Modellen
In der Tabelle sind die vom KBA offiziell zurückgerufenen und vom Abgasskandal betroffenen VW Amarok-Varianten aufgeführt, in denen eine illegale Abschalteinrichtung im Emissionskontrollsystem gefunden wurde:
Modell | Motor und Abgasnorm | Baujahr |
Amarok 2.0 TDI (90 kW) | Dieselmotor EA189 Euro 5 | 2011-2015 |
Amarok 2.0 TDI Allrad (90 kW) | Dieselmotor EA189 Euro 5 | 2011-2013 |
Amarok 2.0 TDI (120 kW) | Dieselmotor EA189 Euro 5 | 2011-2013 |
Amarok 2.0 TDI Allrad (120 kW) | Dieselmotor EA189 Euro 5 | 2011-2013 |
Modell | Motor und Abgasnorm | Baujahr |
Amarok 2.0 TDI (90 kW) | Dieselmotor EA189 Euro 5 | 2011-2015 |
Amarok 2.0 TDI Allrad (90 kW) | Dieselmotor EA189 Euro 5 | 2011-2013 |
Amarok 2.0 TDI (120 kW) | Dieselmotor EA189 Euro 5 | 2011-2013 |
Amarok 2.0 TDI Allrad (120 kW) | Dieselmotor EA189 Euro 5 | 2011-2013 |
Erfahrungen mit Softwareupdates nicht immer positiv
Sobald Amarok-Besitzer im Rahmen der Rückrufaktion ein Schreiben der Volkswagen AG erhalten, können sie ihren Wagen in die Werkstatt bringen. Dort wird ein Softwareupdate zur Entfernung der illegalen Softwarekomponente durchgeführt.
Die Erfahrungen mit dem Softwareupdate sind nicht durchweg positiv. So berichten einige Verbraucher unter anderem von einem Anstieg des AdBlue- und Sprit-Verbrauchs oder einem Nachlassen der Leistung, nachdem das Update aufgespielt wurde.
VW-Kunden sollten den Rückruf nicht ignorieren und sind verpflichtet, ihr Auto in den gesetzlich geforderten Zustand bringen zu lassen. Wird der Aufforderung des Volkswagen-Konzerns nicht fristgerecht nachgekommen, droht der Entzug der Zulassung beziehungsweise die Stilllegung des Fahrzeugs durch das KBA. Nicht nachgerüstete Fahrzeuge erhalten zudem keine TÜV-Plakette.
Amarok-Besitzer können Ansprüche gegenüber VW anwaltlich prüfen lassen
Besitzer eines VW Amarok können von einem Rechtsanwalt prüfen lassen, ob ein Schadensersatzanspruch gegenüber VW besteht. Wir, die erfahrene Verbraucherrechtskanzlei VON RUEDEN, haben bereits mehr als 14.000 vom Abgasskandal betroffenen Mandanten zu ihrem Recht verholfen. Um von unserer kostenlosen Erstberatung zu profitieren, schreiben Sie eine E-Mail an info@rueden.de oder melden Sie sich telefonisch unter 030-200 590 770.
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