Oberlandesgericht Köln: Audi wegen Abgasmanipulationen an einem Porsche Cayenne S erneut zu Schadensersatz verurteilt

Veröffentlicht am in Abgasskandal

Schon wieder hat ein Oberlandesgericht (OLG) die Audi AG im Dieselskandal zu einer hohen Schadensersatzsumme verurteilt: Das OLG Köln bestätigte in zweiter Instanz, dass der Ingolstädter Autobauer wegen Abgasmanipulationen am Audi-Motor EA898 an den geschädigten Käufer eines Porsche Cayenne S Schadensersatz zahlen muss. Das Urteil zeigt erneut, dass sich Schadensersatzklagen gerade bei Premiumfahrzeugen lohnen.

Das Oberlandesgericht Köln hat geurteilt, dass Audi wegen Manipulationen am Dieselmotor EA898 haftet, der in einem Porsche Cayenne S verbaut wurde. Mit Urteil vom 27. August 2021 muss der Autokonzern einem geschädigten Verbraucher 80.262,14 Euro nebst Zinsen in Höhe von fünf Prozent über dem Basiszinssatz zahlen (Az. 37 O 92/19). Die Audi AG trägt außerdem die Kosten des Berufungsverfahrens und muss die außergerichtlichen Kosten in beiden Instanzen tragen. Dem Audi-Käufer wird für gefahrene 67.501 Kilometer auf Basis von 300.000 Kilometern eine Nutzungsentschädigung angerechnet.

Illegale Abschalteinrichtungen im Audi-Motor EA898

Der Kläger hatte den Porsche Cayenne S mit dem 4,2-Liter-Dieselmotor EA898 und der Abgasnorm Euro 6 am 31. August 2015 als Neuwagen gekauft und wegen illegaler Abschalteinrichtungen die Audi AG als Herstellerin des Motors und die Porsche AG wegen des Inverkehrbringens des mangelhaften Dieselfahrzeugs auf Schadensersatz verklagt. Die Klage gegen die Porsche AG nahm der Kläger jedoch zurück, denn in der Regel haftet die Herstellerin des manipulierten Motors.

Der Motor EA898 wurde von der Audi AG entwickelt und zwischen 2016 und 2020 in verschiedene Oberklasse-Modelle des VW-Konzerns eingebaut. Die großen Motoren des Autoherstellers Audi sind wie zahlreiche andere Dieselmotoren vom Abgasskandal betroffen, so auch der V8-Motor EA898 mit 3,0, 4,0 und 4,2 Litern Hubraum. Für den Porsche Cayenne liegt bereits seit dem 18. März 2020 ein verpflichtender Rückruf des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) vor – wegen unzulässiger Abschalteinrichtungen im Porsche Cayenne.

Die Hersteller müssen Fahrzeuge mit illegaler Abschalteinrichtung zurück in die Werkstatt schicken, um ein Softwareupdate aufspielen zu lassen, durch das die Abgasreinigung verbessert werden soll. Die Updates im Rahmen des Abgasskandals sind allerdings umstritten, denn es werden immer mehr negative Begleiterscheinungen bekannt – darunter eine verminderte Leistung des Fahrzeugs, ein erhöhter Kraftstoffverbrauch und Probleme mit dem Motor.

Dieselklagen gegen die Audi AG lohnen sich!

Wer vom Audi-Abgasskandal betroffen ist, kann mit einer Klage auf Rückabwicklung des Kaufvertrags hohe Schadensersatzsummen erzielen. Erst kürzlich hatte das Landgericht (LG) Bonn die Audi AG zu der spektakulären Summe von 123.788,46 Euro Schadensersatz verurteilt (Az. 1 O 359/20). Auch in diesem Fall ging es um einen Porsche Cayenne S mit dem Dieselmotor EA898. Das LG Bonn nahm für das kostspielig umgebaute Premiumfahrzeug eine Gesamtlaufleistung von 400.000 Kilometern an. In der Regel gehen die Gerichte zur Berechnung der Nutzungsentschädigung von nur 300.000 Kilometern Gesamtlaufleistung aus.

Wenn Sie vom Audi-Dieselskandal betroffen sind, lassen Sie sich gern von den erfahrenen Rechtsanwälten der Kanzlei VON RUEDEN beraten. Die jüngsten Fälle zeigen, dass Betrugshaftungsklagen sehr lukrativ sein können – gerade für Dieselfahrzeuge im hochpreisigen Segment. Gern informieren wir Sie über Ihre Optionen im Dieselskandal und ermitteln Ihre Chancen auf Schadensersatz. Nutzen Sie dafür zunächst unsere kostenlose Erstberatung. Wir setzen uns für Ihre Rechte ein!

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