Kein Ende der Dieselaffäre für Daimler: Nach Informationen des SPIEGEL sind erneut in Mercedes-Fahrzeugen verdächtige Abschalteinrichtungen aufgetaucht. Diesmal handelt es sich um kleinere Dieselmotoren der A- und B-Klasse, die Daimler von Renault erworben haben soll. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) untersucht die auffällige Software zur Zeit. Es drohen weitere Rückrufe, von denen wieder Tausende Dieselfahrzeuge betroffen sein dürften.
Schon jetzt 4,5 Millionen Daimler-Diesel betroffen
Nach Schätzungen aus Regierungskreisen sind schon etwa 4,5 Millionen Daimler-Modelle in Europa von Rückrufen und Software-Updates betroffen. Seit 2018 gab es bislang drei verpflichtende Rückrufe durch das Kraftfahrt-Bundesamt. Insgesamt ging es dabei um 1,3 Millionen Fahrzeuge. Zuletzt gab es auch einen Rückruf für unterschiedliche Modelle mit der Abgasnorm Euro 5 und dem Motor vom Typ OM 651.
Daimler hat gegen die bisherigen KBA-Bescheide Rechtsmittel eingelegt. Der Autohersteller bestreitet den Vorwurf der illegalen Abgasmanipulation. Das KBA sieht das aber offenbar anders. Im Rahmen der Dieselaffäre steht Daimler seit Jahren im Austausch mit der Behörde.
Freiwillige „Service-Maßnahmen“ genügen nicht
2017 bot der Konzern freiwillige „Service-Maßnahmen“ für mehr als drei Millionen Fahrzeuge in Europa an. Doch das KBA ordnete dennoch verpflichtende Rückrufe an – zuletzt für 260.000 Mercedes Sprinter.
Außerdem verhängte die Staatsanwaltschaft Stuttgart im September wegen Verletzung der Aufsichtspflicht ein Bußgeld in Höhe von 870 Millionen Euro gegen Daimler. Auch verschiedene Gerichte hegen Zweifel an der Unschuld des Konzerns und haben den Autobauer bereits zur Zahlung von Schadensersatz verurteilt.¹
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